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Vliese zum Stabilisieren von Taschen, Rucksäcken und Co.

Wenn es um Projekte geht, die dauerhaft Halt, Flexibilität und Stand benötigen, stecken die Schabracken- und Schaumstoffeinlagen alle anderen Vliese in die Tasche! Spätestens, wenn Du Deine erste Tasche nähst, wirst Du über den Begriff Schabracke stolpern. Kaum eine Taschenanleitung kommt ohne die Empfehlung für eine Schabrackeneinlage aus. Tatsächlich hat das nichts mit einer Pferdedecke zu tun. Oder etwa doch? Ein bisschen schon! Ihrem Wortursprung nach soll die Schabracke nämlich aus dem Türkischen stammen und eine Pferdedecke, bzw. einen „Überwurf“ bezeichnet haben. Vielleicht kennst Du auch noch die Schabracken-Gardinen von früher, die man über dem normalen Vorhang aufgehängt hat. Das Bild passt gut zum Nähen von Taschen. Damit sie genügend Stand bekommen, nicht knicken oder gar in sich zusammenfallen, wird ihr Stoff nämlich in der Regel mit einer zusätzlichen Einlage verstärkt, dafür eignen sich Schabrackeneinlagen am besten. Manchmal ist Halt und Stabilität noch nicht genug. Immer dann, wenn Deine Tasche zusätzlich noch Form, wie etwa ein kleines Polster braucht, sind Schaumstoffeinlagen gefragt. Auch sie gibt es zum Einnähen und zum Aufbügeln.

Schabrackeneinlagen

Eine Schabrackeneinlage ist ein stabiles, aber dennoch flexibles Geflecht aus synthetischen Fasern. Es gibt sie in verschiedenen Stärken als Bügel- und auch als Näheinlagen. Manche sind weich und flexibel, andere kräftig und starr.


 

Warum verwendet man Schabrackeneinlagen? Schabrackeneinlagen werden auf Taschenstoffe genäht oder gebügelt, um dem Stoff genügend Stabilität und Knickfestigkeit zu geben. Vor allem beim Taschen- oder Rucksackboden ist das wichtig. Aber auch Portemonnaies, Smartphonehüllen, Körbchen oder andere Homedeko benötigen diesen zusätzlichen Stand.

Tipp: Besonders bei den steiferen Einlagen kann es manchmal passieren, dass sich der Stoff mit der Zeit in unschöne Fältchen legt, obwohl er fest mit der Einlage verschmolzen ist. Das kannst Du verhindern, in dem Du den Stoff zunächst mit einer formgebenden Einlage verstärkst (zum Beispiel mit einer Lage G 700 oder H 200) und erst im zweiten Schritt eine Schabrackeneinlage wie zum Beispiel S 320 aufbügelst. Von außen bekommt der Stoff dann eine weichere Haptik und ist dennoch knickfest genug.

Welche Schabrackeneinlagen gibt es? Obwohl es einige Tascheneinlagen gibt, nehmen wohl Decovil 1, Decovil 1 Light und die beiden Einlagen S 320 und S 520 die vordersten Plätze ein, wenn es um die beliebtesten Produkte geht. Alle vier sind mit Haftpunkten ausgestattet und können aufgebügelt werden. Auch Stoffe stabilisieren können sie alle, der Unterschied liegt in ihrer Haptik.

Was ist Decovil? Decovil bezeichnet eine Bügeleinlage, die im Griff an ein Gemisch aus Leder und Gummi erinnert. Das Material ist fest und dabei sehr flexibel. Sein großes Plus: Es kann direkt auf die Rückseite des zu verstärkenden Stoffs gebügelt werden und verbindet sich dauerhaft mit ihm. Decovil lässt sich nicht reißen, dafür umso besser schneiden und für seine Stärke erstaunlich einfach vernähen.

Decovil 1 ist die schwere Einlage von beiden. Sie hat viel Stand, lässt sich aber dennoch zwischen den Fingern falzen. Das Material ist sprungelastisch und knickunempfindlich. Das macht es zu DER Einlage für die Außenseite von Portemonnaies! Verstärkst Du die Verschlussklappe mit Decovil 1 ist das Portemonnaie so stabil, dass Du es bequem mit einer Hand öffnen kannst und die Klappe dennoch stets in ihre Ausgangsposition zurückgleitet. Aber auch Hüte, Gürtel und Körbchen sind mit Decovil 1 gut zu nähen. Das Material kannst Du auf alle Webstoffe aufbügeln.

Decovil 1 Light ist das leichtere Pendant zum dicken Decovil 1. Es hat die gleichen Eigenschaften, ist dabei aber wesentlich flexibler. Während Decovil 1 zu starr ist, um es in der Hand zu knüllen, ist das mit Decovil 1 Light möglich – ein Punkt, der fürs Nähen nicht unerheblich ist. Als Faustregel solltest Du Dir merken: Immer dann, wenn Dein Taschenprojekt nach dem Nähen noch gewendet werden muss, ist Decovil 1 Light die bessere Wahl. Sein festeres Pendant ist zu steif, als dass es einmal eingebügelt noch durch eine schmale Wendeöffnung geknautscht werden könnte.

Decovil 1 = Decovil
Manche Nähanleitungen geben nur Decovil an und unterschlagen in der Materialliste die „1“. Das sorgt oft für Verwirrung. Fehlt die 1 ist in der Regel immer das stärkere Decovil gemeint! Die Bezeichnung „Decovil Light“ meint dagegen stets die leichtere Einlage. Durch diese fehlerhafte Bezeichnung entsteht der Eindruck, es gebe noch mehr Varianten. Das ist nicht so, es gibt KEIN Decovil 2 oder 3. Aktuell gibt es nur das feste „Decovil 1“ auf dem Markt und das leichte „Decovil 1 Light“.

Für die Klappe der Kameratasche Lente von LaLilly Herzileien wird Decovil 1 Light verwendet.

Wie kann man Decovil 1 und Decovil 1 Light unterscheiden?
Du hast Decovil-Einlage zu Hause, weißt aber nicht mehr, ob es die leichte oder schwere Variante ist? Mit diesen Tricks erkennst Du den Unterschied:

  • Nimm einen Rest Decovil, knicke es und versuche, ihn hinzustellen. Die schwere Variante Decovil 1 bleibt einen kurzen Moment stehen. Das leichte Decovil 1 Light ist nicht stabil genug und fällt um.
  •  Noch sicherer ist der Lichttest: Das dünnere Decovil 1 Light ist lichtdurchlässig. Hältst Du das Material vor das Fenster (oder eine andere Lichtquelle), scheint Licht hindurch, sodass Du Deine Finger hinter dem Material deutlich erkennen kannst. Beim schweren Decovil 1 geht das kaum, es ist undurchsichtig und Du erkennst Deine Finger nur bei ganz genauem Hinsehen.

Kann man die Decovil-Einlagen durcheinander ersetzen? Lieber nicht! Beide Einlagen haben ihre Berechtigung. Entweder würde das Ergebnis nicht fest genug oder viel zu labbrig. Das macht Dich nicht glücklich! 

Was muss ich beim Aufbügeln von Decovil beachten? Beide Einlagen werden feucht aufgebügelt. Dafür legst Du das Decovil mit der Klebeseite (das ist die glänzende Seite) auf die Rückseite des zu verstärkenden Stoffes, deckst alles mit einem feuchten Tuch ab und bügelst es Schritt für Schritt auf. Bei dickeren Stoffen kann es leichter sein, wenn Du von der Stoffseite aus bügelst. Ganz wichtig: Lass die Einlage nach dem Bügeln flach liegend lange auskühlen, am besten sogar über Nacht. Das ist bei Vlieseline immer wichtig, bei Decovil aber ganz besonders, damit sich der Kleber vollumfänglich entfalten kann.

Was ist Vlieseline S 80? Während die aufsteigenden Zahlen normalerweise ein Zeichen für die zunehmende Stärke der Einlage ist, verhält es sich bei S 80 umgekehrt. Kennzeichnet mit der kleinsten Zahl ist S 80 die mit Abstand starrste Schabrackeneinlage. Anders als S 320 und S 520 besteht S 80 aus einem Gemisch aus Cellulose und Polyester. Auch die löcherige Oberfläche und der Kleber fehlt der Einlage. Stattdessen erinnert sie optisch eher an ein Vlies und ist so starr, dass Du sie nur schwer knicken kannst. S 80 muss mit Nähten fixiert werden, sie lässt sich nicht einbügeln. Bei Taschenprojekten kommt sie eher für Bodeneinlagen in Frage. Dafür kannst Du Dich mit ihr kreativ austoben und Collagen oder sogar Karten nähen. Noch fester und beinahe schon an Karton erinnernd ist die Näheinlage S 133.

Was ist Vlieseline S 320? Wenn man so will spielt S 320 stärkemäßig in derselben Liga wie Decovil 1 Light. Beide gehören zu den leichten, aufbügelbaren Schabrackeneinlagen. S 320 erkennst Du sofort an seiner Lochstruktur, auf der kompletten Oberseite sind kleine Löcher angeordnet. Im Griff her erinnert S 320 eher an eine „typische“ Vlieseline als das etwas gummiartigere Decovil. S 320 verleiht Stoffen in etwa die gleiche Stabilität wie Decovil 1 light, trägt dabei aber weniger auf.

Beim Oilskin-Shopper Ona von DIY Eule wird feste Einlage S320 auf den Futterstoff aufgebügelt.

Was ist Vlieseline S 520? Vlieseline S 520 ist der große Bruder von S 320. Ihr Verhältnis ist ähnlich wie Decovil 1 und Decovil 1 Light. Beide S-Einlagen sind sich optisch ähnlich. Sie haben beide die typische Lochstruktur auf der Oberfläche und lassen sich auf den Stoff bügeln. S 520 ist allerdings deutlich schwerer. T

Wie lassen sich Vlieseline S 320 und S 520 unterscheiden?

Wenn beide Schabrackeneinlagen ohne Aufdruck geliefert werden, ist es schwer sie auseinanderzuhalten. Hier sind die Tipps, wie es trotzdem klappt:

  • S 320 ist deutlich „stoffartiger“, lässt sich knüllen und ist lichtdurchlässiger. Hältst Du ein Stück S-Einlage gegen das Licht, kannst Du bei S 320 Deine Finger ganz deutlich erkennen. Die scheinen durch die Einlage hindurch. Bei S 520 sind Deine Finger nur schemenhaft zu erkennen.
  • S 520 ist deutlich starrer. Du kannst versuchen es, zu knicken. S 520 wird kurz stehen bleiben, S 320 ist dafür zu flexibel und fällt um. 

Wofür verwendet man die Einlagen S 320 und S 520? S 320 ist die flexiblere Einlage. Verwende sie, um zum Beispiel die Außenteile oder Kartensteckfächer von Portemonnaies zu verstärken. Auch Stoffkörbchen, Utensilos oder Hüte kannst Du mit ihr nähen. S 520 wäre für diese Zwecke zu starr. Das Material kannst Du für Taschen- und Rucksackböden verwenden. Was muss ich beim Aufbügeln von S 320 und S 520 beachten? Beide Bügeleinlagen sind unkompliziert beim Bügeln. Du kannst sie direkt aufbügeln, ein feuchtes Tuch als Schutz ist bei ihnen nicht nötig.

Kann man S 320 und S 520 untereinander ersetzen? Das geht nicht. Selbst, wenn Du S 320 doppelt legst, erreichst Du mit ihr nicht die Stärke und Stabilität von S 520. Zudem trägt S 520 viel mehr auf als S 320. Suchst Du dennoch nach einer Möglichkeit, S 320 durch eine andere Einlage zu ersetzen, kann eine doppelte (!) Lage H 250 ungefähr die Stabilität von S 320 erreichen.

Schaumstoffeinlagen

Wenn Du für Dein Taschenprojekt eine Stoffverstärkung suchst, die Halt und gleichzeitig noch eine polsternde Wirkung hat, brauchst Du eine Schaumstoffeinlage. Besonders geeignet sind Einlagen aus kaschiertem Schaumstoff, die Du entweder einnähen oder aufbügeln kannst.

Was ist kaschierter Schaumstoff? Das Wort kaschieren stammt aus dem Französischen und meint so viel wie abdecken oder verdecken. Beim kaschierten Schaumstoff wird der Schaumstoffkern beidseitig von einem stoffähnlichen Gewirke umgeben. Du kannst Dir das Material wie einen mit Vlies überzogenen Schaumstoff vorstellen. Im Nähbereich findest Du solche Schaumstoffeinlagen unter den Bezeichnungen Style-Vil und Style-Vil-Fix.

Was sind Style-Vil und Style-Vil-Fix? Beide Einlagen sind ca. 0,5 mm starke Schaumstoffe, die beidseitig mit einem vliesähnlichen Gewirke überzogen sind. Vom Material her sind beide gleich, Style-Vil ist allerdings eine Näheinlage. Style-Vil-Fix hat eine zusätzliche Haftmasse und kann eingebügelt werden.

Wofür verwendet man Schaumstoffeinlagen wie Style-Vil und Style-Vil-Fix? Die dünnen Schaumstoffeinlagen sind perfekt für alle Stepp- und Quiltarbeiten, die dauerhaft Polsterung benötigen. Mit ihnen kannst Du die Rückenteile von Rucksäcken trageangenehm gestalten, Rucksackträger selber machen oder Schutzhüllen für Tablets, Laptops und Smartphones nähen. Auch für das Quilten von kleinen Taschenprojekten ist das Material toll.

Das Rückteil und die Träger vom Rucksack Isah von DIY Eule können durch Style-Vil oder Soft & Stable gepolstert werden.

Mit was kann man Style-Vil ersetzen? Vom Handling her sind Style-Vil und Soft & Stable ähnlich und können untereinander ersetzt werden. Eine Alternative zum aufbügelbaren Style-Vil-Fix gibt es nicht. Das Rückteil und die Träger vom Rucksack Isah von DIY Eule können durch Style-Vil oder Soft & Stable gepolstert werden. 

Was ist Poron? Poron ist eine Schaumstoffeinlage, die ohne die zusätzliche Vlieshülle ausgestattet ist. Hier handelt es sich um den reinen Schaumstoff aus Polyurethan. Er fühlt sich ein bisschen an wie Moosgummi. Das Material ist mit 3 mm etwas dünner als Style-Vil und hat einen kurzzeitigen „Memoryeffekt“, ähnlich wie bei einer Yoga-Matte. Drückst Du mit dem Finger auf Poron bleibt die Delle kurz zu sehen, bevor das Material langsam wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Poron bietet eine hohe Schockabsorption ist dabei vergleichsweise leicht. Mit Poron kannst Du alles polstern, was keinen Kratzer bekommen soll.

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